Bulgarien 2011 – von Laura Failenschmid

Dieses Jahr startete der CVJM Stuttgart wieder einen Hilfsgütertransport nach Bulgarien, in die Nähe von Plovdiv. Die Hilfsgüter setzten sich vor allem aus Kleidung, Spielzeug und Fahrrädern zusammen. Außerdem überführten wir auch ein Auto, das dort verschenkt wurde.

Ein Blick auf unsere Kolonne, wie wir nach Bulgarien fahren. (Mit einem Klick auf das Foto gibts noch mehr Bilder zu sehen)

Los ging es am Samstag, den 29. 10. 11. Wir verladen die Hilfsgüter und stellen fest, dass wir gar nicht alles mitnehmen können. Schließlich sind alle Autos und Anhänger voll und es kann losgehen. Vier Autos mit Anhänger mit insg. 25 Leuten. Ein Auto fährt noch über Spittal, um dort noch Hilfsgüter zuzuladen.

Am ersten Tag geht es bis Wien, wo wir übernachten und Ali mitnehmen, der die Gemeinden, die wir in Bulgarien besuchen wollen, gegründet hat. Das Auto, das über Spittal fuhr, wollten wir eigentlich in Wien wieder treffen, tatsächlich trafen wir sie erst am Ziel in Bulgarien wieder.

Auf alle Fälle geht es am nächsten Tag weiter Richtung Rumänien, wo wir einen interessanten Schlafplatz vorfinden: Wir schlafen in einem leerstehenden Haus, das zu einem Kinderheim gehört. Die Heimleiterin hat uns nach einer kurzen E-Mail-Anfrage einfach als Fremde aufgenommen. Sie freute sich total über uns. Nachdem wir uns am anderen Tag das Kinderheim angeschaut haben, fahren wir weiter Richtung Bulgarien. Die Straßen in Rumänien waren etwas abenteuerlich. Wir verlieren an der bulgarischen Grenze einige Zeit, da wir mit der Fähre über die Donau mussten. Die Nacht fahren wir nun durch und kommen morgens in einem kleinen Dorf namens Isipirihovo. Wir tauchten in eine andere Welt ein. Die Straßen sind unbefestigt, das Hauptverkehrsgerät sind Eselkarren. Man bekommt das Gefühl, dass das Leben hier auf der Straße stattfindet. Die Kinder rennen durch die Straßen und auch die Erwachsenen sitzen oder arbeiten auf der Straße. Apropos Arbeit: Gefühlt jeder erntet hier gerade Lauch. Dieser wird dann auf der Straße geschält, sortiert und gebündelt. Außerdem wird auch Kraut geerntet.

Hier einer der wenigen Traktoren in diesem Dorf, der bei der Ernte des wirklich sehr leckeren Krauts eingesetzt wird.

Wir schauen uns das Dorf an und sind über die Offenheit der Leute erstaunt. Wir besuchen außerdem einen türkischen Gottesdienst. Hierbei sei erwähnt, dass in diesem Teil Bulgariens viele Türken leben und auch das Viertel des Dorfes, in dem wir wohnten, ausschließlich von Türken bewohnt wird. Die Zeit in dem Dorf war sehr erfüllt von den vielen Kindern, die mich gefühlte 100 mal durch ihr Viertel geführt haben. Hierbei haben sie mir alles gezeigt und ich musste alles fotografieren. Außerdem haben wir den Kindern irgendwann Daumenketschen beigebracht. Und kurze Zeit später hatte ich das Gefühl, dass jedes Kind in diesem Dorf Daumenketschen kann. Die Kinder führten mich außerdem in die Moschee. Das fand ich besonders eindrücklich, da ich davor noch nie eine Moschee von innen gesehen habe. Die Hilfsgüter verteilten wir an verschiedene Gemeinden. Einen Teil mussten wir auch in einer Stadt sieben Stockwerke hochtragen. Da saßen wir anschließend noch bei einer Familie im Wohnzimmer. Sie konnten kein Wort deutsch und wir konnten kein Wort bulgarisch oder türkisch.

Auf der Heimfahrt waren wir dann ein Auto weniger, da dieses ja verschenkt wurde. Deshalb flogen 8 Leute nach Hause. Die Heimfahrt war ungefähr genauso abenteuerlich wie die Hinfahrt. Diesmal nahmen wir aber die Route durch Serbien und nicht durch Rumänien wie auf der Hinfahrt. Die Strecke durch Serbien ist zwar kürzer, aber die Serben  lassen keine Hilfstransporte durchfahren. Auf alle Fälle kamen wir letzten Endes alle wieder am Samstag, den 5. 11. in Stuttgart an. Es war eine ereignisreiche und spannende Zeit, in der wir eine andere Kultur kennen lernen dürften. Und wir durften täglich Gottes Bewahrung erleben.

Laura Failenschmid in Bulgarien.

Ich bin Laura und mache seit September mein FSJ beim CVJM Stuttgart. Ich arbeite hier im Hausbereich (Vermietung, Bewirtung etc.) und im inhaltlichen Bereich. So bin ich zum Beispiel regelmäßig an einer Hauptschule und arbeite dort im „Spielezimmer“, einem Raum für Spiel, Spaß und Begegnung mit.

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