{"id":32643,"date":"2019-12-01T10:00:45","date_gmt":"2019-12-01T09:00:45","guid":{"rendered":"https:\/\/www.cvjm-blog.de\/?p=32643"},"modified":"2019-12-01T00:23:31","modified_gmt":"2019-11-30T23:23:31","slug":"adventskalender-andacht-zum-ersten-advent","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blogarchiv.cvjm.de\/2019\/12\/01\/adventskalender-andacht-zum-ersten-advent\/","title":{"rendered":"Adventskalender: Andacht zum ersten Advent"},"content":{"rendered":"
Adventskalendert\u00fcr 1<\/p><\/div>\n
Auch in diesem Jahr wollen wir euch auf unserem CVJM-Blog t\u00e4glich mit einem Adventskalendert\u00fcrchen erfreuen. In diesem Jahr pr\u00e4sentieren wir euch Angebote von CVJM aus ganz Deutschland rund um Weihnachten und den Advent. Viel Freude beim Lesen. Und vielleicht findet ihr ja auch Ideen, die ihr bei euch im CVJM-Orstverein umsetzen k\u00f6nnt.<\/p>\n
Los geht es zum ersten Advent mit einer Andacht von Andreas Getfert:<\/p>\n
\u201eWillkommen\u201c: Ist das ein Wort, das Erwartungen weckt? Ich denke, das tut es, denn wenn es von Gastgebern ausgesprochen wird, bedeutet es eine Einladung, durch eine T\u00fcr einzutreten in ein Haus oder einen Raum, in dem sich eine mir in vielen F\u00e4llen fremde und neue Welt er\u00f6ffnet. Genauso erregt das Wort, aufgeschrieben auf einer Flipchart im Seminarraum, das Interesse bei Teilnehmenden an einem Seminar, wie das Programm er\u00f6ffnet wird, wer die anderen Teilnehmenden sind usw.<\/p>\n
Am 1. Advent hei\u00dft es: Willkommen am Beginn eines neuen Kirchenjahres! Willkommen im Advent!<\/p>\n
Advent kommt aus dem Lateinischen und hei\u00dft \u00fcbersetzt Ankunft. Ankunft: Da denke ich zuerst an den Flughafen. Dort gibt es einen ganzen Bereich \u201eAnkunft\u201c, wo viele Leute auf Passagiere warten, die mit dem Flugzeug ankommen. Wann endlich kommt die ersehnte Person? Und welche Entt\u00e4uschung, wenn das Flugzeug versp\u00e4tet ist!<\/p>\n
Ankommen ist etwas Sch\u00f6nes. So ging es mir fr\u00fcher immer bei meinen vielen Auslandsdienstreisen. Ankommen in der Ferne war verbunden mit der gespannten Erwartung, was mich erwartet. Aber noch viel sch\u00f6ner war es, wieder Zuhause anzukommen, weil ich wusste, wer mich erwartet. Zuhause ankommen ist ein wunderbares Gef\u00fchl, weil ich wei\u00df, dass ich willkommen bin.<\/p>\n
„Er will kommen“: geschrieben auf eine Flipchart<\/p><\/div>\n
K\u00f6nnte es aber, bezogen auf den Advent, auch so hei\u00dfen wie auf dem Bild? Ich f\u00fcge nur zwei Buchstaben hinzu, es werden aus zwei W\u00f6rtern drei und es \u00f6ffnet sich eine andere Perspektive: Er will kommen. Das ist das Thema des 1. Advents mit seinem Wochenspruch: \u201eSiehe, dein K\u00f6nig kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.\u201c (Sacharja 9,9)<\/p>\n
Advent ist die Zeit des Spannungsbogens zwischen Erwarten und Ankommen. Advent ist f\u00fcr uns Zusage und Anfrage zugleich: Er will kommen \u2013 eine Zusage. Aber auch die Anfrage: Ist er willkommen? Dabei stellen sich mir Fragen: Wer hat im Advent eigentlich welche Rolle? Wer macht sich auf den Weg und wer will\/soll ankommen? Muss ich, um in eine adventliche, vorweihnachtliche Stimmung zu kommen, mich aufmachen, einen Weg zur\u00fccklegen, um sp\u00e4testens Weihnachten bei Gott anzukommen? Bin ich f\u00fcr ein gutes Ankommen verantwortlich?<\/p>\n
Der Wochenspruch sagt aus: Ein K\u00f6nig will zu mir kommen. Das ist verwunderlich. Ein K\u00f6nig kommt normalerweise nicht zu seinen Untertanen \u2013 es ist eher anders herum. Ein K\u00f6nig l\u00e4dt vor und gew\u00e4hrt Audienz. Der K\u00f6nig erwartet, dass man zu ihm kommt, nicht umgekehrt. Der K\u00f6nig aber, von dem der Prophet Sacharja spricht, macht sich auf den Weg zu den Menschen und wird einer der Ihren.<\/p>\n
Am 1. Advent hei\u00dft es also: Gott macht sich auf zu uns und will bei uns gut ankommen. Er kommt in menschlicher Gestalt als einer, der Gottes Vorstellung vom richtigen Leben gerecht wird (ein Gerechter) und der uns Menschen hilft in all unseren Widerspr\u00fcchlichkeiten, Turbulenzen und N\u00f6ten, die zu unserem menschlichen Dasein geh\u00f6ren.<\/p>\n
T\u00fcr mit „Willkommen“-Schild<\/p><\/div>\n
Die Frage an uns lautet: Ist mir der Advent willkommen? Ist mir die Ankunft dieses K\u00f6nigs willkommen? Bin ich bereit, mich darauf einzustellen? Oder bestimmen eher Betriebsamkeit, Hektik und Stress meine Einstellung? Darf dieser merkw\u00fcrdige K\u00f6nig, Jesus, kommen, auch in ganz fremder Weise?<\/p>\n
Er will kommen. Er setzt sich in Bewegung. Zur Begegnung kommt es aber nur durch eine Gegen-Bewegung. Er kann nur ankommen, wenn auch ich mich aufmache, aus dem Gewohnten heraus aufbreche, mich von der Hektik der Arbeit und dem kommerziellen Rummel vor Weihnachten zur\u00fcckziehe. Wenn ich mich \u00f6ffne f\u00fcr Neues, f\u00fcr \u00dcberraschendes. F\u00fcr neue Begegnungen mit Gott. Dann erf\u00fcllt sich: Er will kommen \u2013 er ist willkommen.<\/p>\n